Handelt es sich bei Boxspringbetten nur um eine Modeerscheinung? Oder schläft man in einem Boxspringbett tatsächlich besser als in einem normalen Bett? Ist eines von beiden besser für den Rücken? Und was ist überhaupt ein normales Bett und was ein Boxspringbett? Diese und andere Fragen klären wir hier.
Im folgenden Ratgeber sprechen wir darüber, ...
Das Boxspringbett findet man immer wieder in Hotels. Es wird daher auch Continentalbett oder Amerikanisches Bett genannt. Das Bettsystem selbst gibt es seit über 80 Jahren und ist alles andere als neu, oder gar eine Modeerscheinung.
Seinen Namen verdankt das Boxspringbett den Elementen, aus denen es gebaut ist: aus einer Box (= engl. für Holzrahmen) und Springs (= engl. für Federn). Boxspring bedeutet also „Federkernkasten“ und beschreibt im Wesentlichen das Untergestell des Bettsystems. Eine lange Tradition haben Boxspringbetten in Nordamerika sowie in Skandinavien.
Mehr dazu erfahen Sie im TrendSetzer zum Thema "Was ist ein Boxspringbett?".
Wenn man Boxspringbetten und konventionelle Betten miteinander vergleichen will, sticht der unterschiedliche Aufbau besonders ins Auge.
Normale Bettsysteme – wie z.B. Holzbetten, Polsterbetten, Wasserbetten, Rattanbetten, Himmelbetten – bestehen in aller Regel aus folgenden drei Elementen:
Dagegen setzt sich ein Boxspringbett aus diesen drei Komponenten zusammen:
Im Folgenden sehen wir uns an, welche Eigenschaften die verschiedenen Systeme kennzeichnet.
Die Bandbreite konventioneller Betten ist groß. Legt man die Annahme zugrunde, dass ein normales Bett aus Bettgestell, Lattenrost und Matratze besteht, zählen zu den “normalen Betten” zum Beispiel folgende Systeme:
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Wichtig: Boxspringbetten werden aufgrund ihres ähnlichen Aussehens häufig mit Polsterbetten verglichen. Diese haben jedoch einen ganz anderen Aufbau. In unserem TrendSetzer erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Boxspringbetten und Polsterbetten.
Bei einem normalen Bett können Sie das Material des Bettgestells individuell wählen und frei mit einem beliebigen Lattenrost und einer Matratze kombinieren.
Wenn Sie sich ein Bettgestell aus einem besonderen Material (z.B. in einer robusten Holzart) wünschen, finden Sie bei einem normalen Betten in aller Regel eine größere Auswahl vor.
Gut zu wissen: Auch Boxspringbetten gibt es mit einem Unterbau aus Holz (und anderen Materialien). So können auch Boxspringbetten die Erwartungen, die man an ein Holzbett hat, erfüllen.
Da die normale Matratze in einem konventionellen Bett im Grunde identisch ist mit der Obermatratze eines Boxspringbettes, erübrigt sich ein Vergleich. Auf die Untermatratze eines Boxspringbettes kann man jede handelsübliche Matratze legen. Dabei sollte man nur beachten, dass die Hersteller von Boxspringbetten das Zusammenspiel von Unter- und Obermatratze aufeinander abstimmen. Diesbezüglich sind Käufer von normalen Betten dann doch etwas flexibler, wenn es um die Wahl der passenden Matratze geht.
Der Lattenrost ist ein pikantes Thema. Nach offizieller Lesart vieler Händler fördert der passende Lattenrost im perfekten Zusammenspiel mit der aufliegenden Matratze…
Man könnte das für bare Münze nehmen, wenn die Stiftung Warentest den Verkaufstrick der Händler (eine gute Matratze gäbe es nur im Zusammenspiel mit dem passenden Rost) enttarnt hätte. Von allen getesteten Liegeflächen zeigte nur eine der Matratzen mit passendem Lattenrost minimal verbesserte Eigenschaften.
Und noch pikanter: Gerade der selbst gezimmerte Lattenrost (nur aus Holzlatten aus dem Baumarkt) überzeugte die Prüfer durch seine Durchlässigkeit für Feuchte.
Über die Ergebnisse der Stiftung Warentest wurde auch in deutschen Zeitungen berichtet. Man könnte sie so zusammenfassen:
Dass eine Matratze ihren wahren Komfort erst auf dem dazu passenden Lattenrost entfalten kann, ist also schlicht und ergreifend falsch. Es kommt auf die Matratze an!
Was das Innenleben einer Matratze mit dem Liegekomfort zu tun hat, klären wir, nachdem wir uns den Aufbau eines Boxspringbettes kurz angesehen haben. Jedes Boxspringbett besteht aus einer Untermatratze und einer Obermatratze. Dabei gibt es zwei Varianten:
Da das skandinavische Boxspringbett in Deutschland populärer ist, sprechen wir im Folgenden über die Variante mit Topper-Matratze.
Die Box ist das Herz eines jeden Boxspringbettes und ersetzt den Lattenrost normaler Betten. Sie besteht aus einem Unterbau aus Metall oder Massivholz.
In der Box befindet sich der Federkern, dessen Funktion darin besteht, menschliche Regungen und Bewegungen nicht nur abzufedern, sondern gleichmäßig auf die Liegefläche zu verteilen.
Übrigens: Es gibt auch Boxspringbetten mit Bettkasten. Dann ist in den Boxspring zusätzlicher Stauraum eingebaut.
Die Liege- oder Betthöhe unterscheidet sich zwischen normalen Betten und Boxspringbetten.
Für welche Höhe Sie sich entscheiden, ist zunächst Geschmackssache. Es gibt jedoch standardisierte Betthöhen, die sich an der Körpergröße eines Menschen orientieren. So besagt eine Faustregel, dass…
Das erklärt auch, warum Boxspringbetten in der Höhe von 60 bis 65 cm am stärksten nachgefragt werden. Dort ist ein bequemer Ein- und Ausstieg für kleine wie auch für große Menschen möglich.
Für die Federung gibt es grundsätzlich zwei Varianten:
1. Bonellfederkern
Diese Federung wird für Seitenschläfer empfohlen und Menschen, die gerne weich schlafen.
2. Taschenfederkern
Ein Taschenfederkern kann bei Rückenproblemen von Vorteil sein, weil die Wirbelsäule entlastet und gleichzeitig der Körper gut gestützt wird. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Doch solche allgemeinen Empfehlungen können nur bei der Orientierung helfen. Es geht nichts über das Probeliegen. Und damit kommen wir zum Dreh- und Angelpunkt eines jeden Bettes: Die Matratze.
Wie oben bereits erwähnt: Die Obermatratze beim Boxspringbett unterscheidet sich von einer handelsüblichen Matratze eigentlich nur in einem Aspekt: Die Untermatratze (Boxspring) und die Obermatratze sind bezüglich ihrer Eigenschaften (Härtegrade, Liegezonen usw.) aufeinander abgestimmt, während man bei einem konventionellen Bett, Lattenrost und Matratze frei wählen kann. Also stellt sich die Frage:
Siebenzonenkaltschaum-Matratze, Federkern-Matratze oder gar die Variante Wasserbett – Blickt man auf den Rat von Experten, stellt man fest: Aus rein orthopädischer Sicht bietet kein Matratzen-Typus per se einen besonderen Vorteil. Dass man ein Produkt wählen sollte, in dem man sich wohl fühlt, klingt logisch. Generell sollte eine gute Matratze…
Bei guten Anbietern – egal ob von Boxspringbetten oder normalen Betten – stehen jedenfalls immer verschiedene Federungen, Matratzentypen und Härtegrade zur Wahl, um die individuellen Bedürfnisse perfekt zu bedienen.
Da es die perfekte Matratze nicht geben kann, gilt vor dem Kauf: Probeliegen! Diese Devise gilt übrigens auch für den Kauf von Boxspringbetten für Kinder. Wenn die Unterlage zu den eigenen Anforderungen passt, dann steht einem erfolgreichen Kauf nichts mehr im Weg. Doch verschiedene Schlaftypen stellen unterschiedliche Anforderungen an eine Matratze.
Auch hier überzeugen Spezialisten für Betten, da diese optimal für solche Fragen und Beratungen geschult werden können.
Tatsächlich kann ein Topper bei der skandinavischen Variante Boxspringbett den Schlafkomfort maximieren. Die wenige Zentimeter dicken Matte, die als krönender Abschluss auf das Boxspringbett gezogen wird, gibt es in drei Varianten, die unterschiedliche Schlafgewohnheiten adressieren:
1. Kaltschaum-Topper:
Ein Kaltschaum-Topper ist für Schlafende gedacht, die gerne hart liegen. Er ist in aller Regel gut durchlüftet: Ein solcher Topper bleibt warm, aber man schwitzt nicht so viel auf ihm.
2. Latex-Topper:
Ein Latex-Topper zeichnet sich durch eine natürliche Druckentlastung aus sowie durch ein komfortables und weiches Liegegefühl. Das Material leitet Körperwärme ab und ist ideal für Menschen, die nachts viel schwitzen.
3. Visco-Topper:
Visco-Schaum reagiert auf Druck und Körperwärme und passt sich gut an die Körperkonturen an. Diese Topper-Variante ist für Schlafende gedacht, die es gerne warm haben. Wer an Rückenschmerzen leidet, kann von einem Visco-Topper profitieren.
Bei Boxspringbetten liegen die Matratzen auf dem Unterbau vollkommen gerade auf. Deshalb ist die Rückstützkraft des Untergestells in aller Regel sehr hoch. Außerdem sprechen für das Boxspringbett das komfortable Liegegefühl und die angenehme Höhe.
Noch besser ist aber ausreichend Bewegung. Der Orthopäde Bernd Kladny, Präsident der Deutschen Gesellschaft und Chefarzt für Orthopädie, äußert sich in einem viel beachteten Interview zum Thema Matratze und Rückenschmerzen folgendermaßen:
„Für Menschen mit Rückenschmerzen ist es am wichtigsten, dass sie nicht allzu viel im Bett liegen, sondern körperlich aktiv bleiben, damit die Muskulatur trainiert wird.”
Fassen wir also nochmal zusammen, worin sich Boxspringbetten und konventionelle Betten voneinander am meisten unterscheiden. In der folgenden Tabelle sehen Sie alle Vor- und Nachteile für beide Bettsysteme versammelt.
Boxspringbett |
Normales Bett |
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Vorteile | Nachteile | Vorteile | Nachteile |
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Schließlich stellen Sie sich die Frage: Was kostet mehr? Ein Boxspringbett? Oder ein konventionelles Bett? Überraschenderweise ist das sehr schwer zu beantworten. Oft wird behauptet, dass Boxspringbetten in jedem Fall mehr kosten als konventionelle Betten, aber das ist ein Mythos! Schauen wir uns dazu die durchschnittlichen Kosten* eines normalen Bettes an:
Kosten für ein normales Bett | |
Matratze | 300 € bis 600 € |
Lattenrost | 250 € bis 300 € |
Bettgestell | 300 € bis 400 € |
Topper (optional) | 150 € bis 250 € |
Gesamtkosten | 1000 € bis 1550 € |
Der Preis für gute Boxspringbetten startet bei einem Minimum von circa 1000 €. Der preisliche Unterschied zu einem normalen Bett mit Lattenrost ist eher marginal als auffallend. Anders wäre der Fall natürlich, wenn man sich nur eine neue Matratze anschaffen will, weil man Bettgestell und Lattenrost bereits besitzt. Aber dann erübrigt sich auch ein Vergleich.
Bei der Entscheidung für ein Bett mit Lattenrost oder ein Boxspringbett sind mehrere Faktoren ausschlaggebend, weshalb es unmöglich ist, ein pauschales Urteil zu fällen. Denn unterm Strich sind Ihre Schlafbedürfnisse und Schlafgewohnheiten ausschlaggebend. Und was Ihnen in puncto Optik und Design mehr liegt, bleibt natürlich Geschmackssache.
Experten raten dazu, sich vor dem Kauf eines neuen Bettes eine Liste zu machen mit Dingen, auf die man besonders Wert legt. Dazu gehören Fragen wie:
Erst wenn solche elementaren Fragen geklärt sind, steht einem erfolgreichen Kauf nichts mehr im Weg. Nur eines müssen Sie noch beachten…
Probeliegen! Es ist wichtig, dass Sie Ihre hauptsächliche Schlafpositionen in Ruhe durchprobieren und darauf achten, wie Schulter, Becken und Wirbelsäule liegen. Aus diesem Grund ist eine ausführliche und individuelle Beratung zur optimalen Bestimmung Ihres Schlafkomforts bei Polstermöbel Fischer eine Selbstverständlichkeit.
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Sie wollen noch mehr Informationen rund um Boxspringbetten? Dann lesen Sie jetzt unseren Boxspringbett-Ratgeber!